Samstag, 29. September 2007

Alles Braun

Ich war die letzten Wochen in ziemlich vielen verschiedenen Kleidungsgeschäften um den Inhalt meines Kleiderschrankes mal wieder etwas upzudaten.

Das Fazit meiner Shoppingtouren ist:
braune Schuhe, brauner Rock, braune Weste, Braune Jacke, braune Handschuhe, braune Mütze, braune Brille, ...

Die anderen Farben, die gerade so erhältlich sind, wären dann zumeist grau und kaki, die nicht unbedingt zu meinen Favourites zählen.
Warum lassen wir uns so sehr von der Mode beeinflussen? Warum tragen wir denn nicht einfach die Farben, die uns gefallen??
Die Antwort ist ganz einfach: Weil es einfach nix anderes zu kaufen gibt!

Freier Wille und doch Vorherbestimmt. Ist das etwa die Antwort auf das Spannungsfeld Prädestination vs. freier Wille? Wir dürfen uns alles kaufen, aber es wurde eine kleine Vorauswahl getroffen.

Wir entscheiden letzendlich selber, aber Gott hat schon ein Paar äußere Rahmen gesteckt??

Das Leben in einer Kleinstadt

Dass da Leben in einer Kleinstadt nicht immer nur schöne Seiten hat, ist ja bekannt, v.a. wenn man sich gerne in den Mantel der Anonymität hüllen möchte, aber jederzeit jemandem Bekanntes begegnen kann.

Ich bin des strömenden Regens zum Trotze in mein Fitness-Studio geradelt. Na, sowas, so viele Laufbänder belegt, fängst halt heut mal mit dem Radfahren an. Also, ich rauf aufs Rad und Strampeln. Von da aus hat man immer einen tollen Blick auf die Leute auf den Laufbändern. Zwei Reihen mit jeweils 5 Bändern. Ist immer sehr unterhaltsam da zu zusehen. Da war gestern so einer, wo ich mir dachte: Komisch der ist schlank, sportlich, durchtrainiert und läuft nur 6,2 km/h. Ist wohl eher ein Anfänger. Dann hat er sich rumgedreht.

Ahhh! Das war der Oberarzt von der Station auf der ich gerade arbeite. Was macht denn der hier?? Ein gezwungen natürliches "Hallo" presste ich mir durch meine Lippen. Von seiner Seite bekam ich ein Lächeln kombiniert mit Zwinkern und Nicken. Was es genau zu bedeuten hatte, darüber lässt sich spekulieren.
Jetzt steht er am Thresen. Hinschauen wie bei jedem anderen, nein wegschauen, nicht, dass er sich beobachtet fühlt. Nein doch hinschauen... Ach was man macht, ist verdächtig. Ok, jetzt geht er. Erstmal Entwarnung. Oh, nein jetzt wird es mir erst klar, der kann ja hier jedesmal sein, wenn ich komme...
Beruhig dich Heidi. Jetzt ist er ja weg, und wir werden nicht immer gleichzeitig trainieren. Und es war ja wenigstens nicht im Mc Donalds oder bei Beate Uhse, wo du ihn getroffen hast.

Eine Stunde später wird mir auf einmal klar: Das Fitness-Studio hat doch auch ne Sauna...

Donnerstag, 27. September 2007

Die weite Welt

ist uns am Krankenhaus nicht zugänglich. Ja man glaubt es kaum, aber es gibt in der Klinik nur einen Rechner, an dem ich ins Internet kann. Und für die Ärzte gilt erschreckender Weise das gleiche. Erst dachte ich, naja, vielleicht gehts auch ohne. Doch heute wurde ich eines besseren belehrt.
Heute war bei meiner Patientin ein Chirurg wegen eines Magenbandes. Sie wollte sich informieren (für Insider: BMI von 68). Der meinte nur zu mir: "In Frankfurt da gibt es zwei Kliniken, die sich darauf spezialisiert haben. Am besten sie googeln das, oder rufen bei der Landesärztekammer an."
Ok. Googeln war ja schon mal nicht drin. Also wollte ich die Landesärztekammer in Hessen anrufen. Nur woher die Nummer nehmen ohne Netz?? Hab also beim Pförtner angerufen, dort gefragt. Der meinte ich solle bei der Auskunft anrufen. Also Auskunft angerufen, gleich verbinden lassen. Dann wurde ich erst dort zweimal weiterverbunden mit dem letztlichen Hinweis, dass ich bei ihnen an der falschen Adresse sei. Die haben mir dann eine Nummer gegeben für irgendeine Zentralstelle der Krankenhäuser in Hessen. Dort angerufen, mein Anliegen vorgetragen und Antwort bekommen: "Schreiben sie doch eine Mail, mit ihrer genauen Anfrage. Das kann ich jetzt nicht so schnell raussuchen."
Und wie das ohne Internet??
Ahhhhh!!!

Freitag, 21. September 2007

Aller Anfang ist schwer

Ein kleines Anekdötchen aus dem Klinik Alltag:

Der Chefarzt und ich hören einen Patienten ab. Ich denk mir noch: "Gut, die Mitralinsuffizienz ohne Fortleitung hast du schonmal erkannt." Daraufhin der Chefarzt: " Haben Sie die Aortenstenose mit Fortleitung in die Carotiden gehört?" Beschämtes Nicken meinerseits.

Dafür habe ich diese Woche keine allzu sehr verstochenen Arme hinterlassen. Es wird schon.

Donnerstag, 20. September 2007

Ein Rätsel

Heute möchte ich diesen Post einer ganz bestimmten Sache widmen. Manche Leute lieben sie, andere kommen gar nicht auf die Idee diese Sache zu benutzen (zu diesen hätte ich auch mich gezählt). Als Kind habe ich sie gehasst. Sobald ich irgendwie selbstständig war, habe ich sie sofort abgeschafft. Das ist doch nur was für Omas. Vor etwa zwei Jahren habe ich mich dann durchgerungen und mit einer kürzeren Version angefreundet. Doch diese Freundschaft hielt nicht lange. Seit es wieder so kalt ist, war ich ständig am frieren. Auf Station, zu Hause, unterwegs. Ja, ich gebe es zu, ich gehe rasant auf die 25 zu. Da wird man wohl etwas anfälliger. Heute lief mir diese Sache über den Weg. Ich dachte mir, ich geb ihr noch eine Chance. Und ich muss sagen, ich bin begeistert. Ich weiß, gar nicht, wie ich es ohne sie bisher ausgehalten habe. Ich muss sagen, probierts mal aus. Aber die lange Version. Oder fragt mal Tessa, die kennt sich damit aus.

Nur was ist diese Sache???

Dienstag, 18. September 2007

Ich gestehe

Ja ich muss gestehen, ich liebe meine Arbeit. Die Arbeit mit Menschen bereitet mir einfach so viel Freude.

Mit dem einen Patienten hab ich mich über die besten Tipps und Tricks beim Marmeladeeinkochen ausgestauscht, bzw. er hat mir welche gegeben. Er schwört auf seine Pflaumenmarmelade. Seine Frau ist nämlich vor Jahren schon gestorben und jetzt kocht er selber ein. Männer, nehmt euch ein Vorbild :-).
Bei dem anderen Patienten, von Beruf Versicherungsvertreter, kam ich fast eine halbe Stunde nicht mehr weg, weil wir uns über Sinn und Unsinn von Versicherungen unterhalten haben. Ergo: Berufshaftpflicht ist ein absolutes Muss! Am besten mit 15 oder 16 abschließen, da ist man noch am gesündesten. Habt ihr alle schon eine?
Vor 2 Wochen ist ein Alkoholiker auf Entzug aus dem Fenster gesprungen. Er wollte heim, die Nachtschwester hat ihn nicht gehen lassen, dann ist er gesprungen und direkt in der Psychiatrie gelandet.
Mit einem anderen Alkoholiker habe ich mich über eine Stunde über seine weitere Lebensplanung unterhalten. Da kam auch einiges über seine Vergangenheit hoch. Rivalitäten mit dem Vater, immer das Gefühl zu haben nichts richtig zu machen. Das erklärt so einigiges. Ich hoffe er packt es. Nur schade, dass ich es wahrscheinlich nie erfahren werde. Die Patienten, die man ins Herz geschlossen hat, wieder her zu geben ist für mich echt noch schwierig. Ich würd am liebsten mal bei denen daheim anrufen und fragen, wie es ihnen noch weiter ergangen ist.
Ja, ich liebe sie. Die Menschen. Die Arbeit mit Menschen! Mit all ihren Kuriositäten, mit Hochs und Tiefs und mit der Spannung, die von dem unberechenbahrsten auf Erden ausgeht, dem Menschen

Den Arztbrief, den ich gestern diktiert habe und heute wieder löschen konnte, da sich alles doch wieder geändert hat, sollte ich vielleicht nicht bei diesem Eintrag erwähnen.

Sonntag, 16. September 2007

Die Welt ist ein Dorf

War heut im Gottesdienst, da lacht mich vom Musikteam eine an und ich denk mir noch die kenn ich doch. Verkäuferin beim Bäcker? Patientin? Nein, Diätassistentin im Krankenhaus, genau. War voll schön zu sehen, dass auch Leute im Krankenhaus Jünger Jesu sind.
Von wem ich aber eigentlich erzählen wollte, war der Prediger. Daniel Graf. Der Name kam mir irgendwie bekannt vor. Das wird doch nicht der Bruder von Mirjam sein, die meinen SMD Introkreis geleitet hat? Doch das war er. Und außerdem noch Studienkollege vom Ralf. War voll net mit ihm und seiner Frau zu plaudern und auch neues von Miri und Friedrich zu erfahren. Seine Frau kommt nämlich ursprünglich aus dieser Gemeinde. Die Welt ist ein Dorf. Zumindest die christliche.

Bei meinem anschließenden Trödelmarktbesuch wurde mir dann ein Übertopf für meine Blume geschenkt. Einfach so.

Ja, ich will auch wieder mehr geben, von dem was ich habe: Zeit, Geld, Gottes Liebe, etc. Jetzt, wo die Aktionen zu Weihnachten starten (Weihnachten im Schuhkarton, Licht im Osten, Brot für die Welt...), ist das die Gelegenheit.

Ich habe mich zumindest rießig gefreut über den Übertopf!

Meine Orchidee


Ich habe heute eine Orchidee geschenkt bekommen. Sie hat vier gelbe Blüten.

Denn heute kamen Tessa, Irena und Sabin zu Besuch. Mein erster hier in Coburg. Es war so schön als die drei mit einer Orchidee in der Hand zur Tür rein kamen. Wir haben uns dann die Veste angeschaut und festgestellt, dass ich als amtliche Coburgerin ja eigentlich mehr über die Geschichte wissen müsste. Ich gebe zu Geschichte war noch nie meine Stärke (Karin, Johanna, Regina und Bine wissen wovon ich rede). Aber die Veste lohnt wirklich einen Besuch. Der Ausblick, den man von da oben hat, lohnt wirklich die Strapatzen des Aufstieges (okay, wir sind mit dem Auto hoch gefahren).
Zum Essen sind wir dann ins thüringische Sonneberg gefahren um uns dort erst mal zu verfahren. So haben wir aber auch alle Winkel dieser Stadt gesehen. Es ist schon komisch in Sonneberg auf die gleichen wunderschönen Häuser zu treffen wie sie hier in Coburg sind und gleichzeitig daneben alte herunter gekommene Hütten mit zerschlagenen Scheiben mitten in der Stadt zu sehen. Da merkt man erst, dass eine kleine schmale Grenze doch irgendwie noch immer zwei Welten voneinander trennt.
Nach einer sehr lustigem aber langwierigem Abendessen beim Chinesen mit thüringischem Akzent (gleb isch), haben wir uns dann in die Straßen Coburgs gestürzt um auf Europas größtem Trödelmarkt nach Dingen zu suchen, die meine Oma schon vor 50 Jahren weggeworfen hätte. Da gibt es für jeden etwas. Vom Gramophon über die gute alte Schallplatte bis hin zur neuesten CD, von Omas Rüschennachthemd über Bundeswehrklamotten bis zum Burgfräuleinkostümen. Monchhichis, Handyaufladegeräte, Vasen, Erlenmeyerkolben, Liebesromane, Geschirr, Bücher, Stühle, Komoden, ... ich kann gar nicht alles aufzählen, was es da alles zu sehen gab. Die ganze (!) Stadt war voll davon. Es war einfach nur schön bei diesem atemberaubendes Flair in der beleuchteten Altstadt an den Ständen vorbei zu schlendern und sich über Gott und die Welt zu unterhalten.

Jetzt sitz ich hier und denk an diesen Tag und freu mich über ein Paar neue tolle Erinnerungen und über die vier Blüten meiner Orchidee, die mir vom Fenster aus entgegen lachen: Freundschaft, Vertrautheit, Zusammenhalt und das Gefühl angenommen zu sein.

Freitag, 14. September 2007

Ich freu mich auf Montag

Mir gefällt es im Krankenhaus ja wirklich gut. Die Arbeit macht Spaß die Kollegen sind nett. Aber ich glaube es muss auch Tage geben, an denen alles Sch... ist um die anderen wirklich schätzen zu können. Heute war so ein Tag.
Da mein Patient einen ziemlich lädierten Zehennagel hatte, hab ich (in Absprache mit meiner Ärztin) ein chirurgisches Konsil angemeldet. Dass Chirurgen reichlich seltsame Gestalten sind, wusst ich ja schon vorher, aber so hab ich mir eigentlich nix dabei gedacht. Ich hatte drauf geschrieben, entweder heut am Nachmittag oder am Montag Vormittag, weil mein Patient zu den anderen Zeiten in Untersuchungen steckt. Wann kommt der Chirurg? Heute früh! Lesen muss man anscheinend für die Facharztprüfung zum Chirurgen nicht können. Auf alle Fälle hat der dann meine Ärztin so was von zur Schnecke gemacht, weil ein PJler Konsile anmeldet und dass das eine Frechheit sei, ... blablabla.... (Mein Konsil war aber nicht falsch, oder sowas.) Jetzt darf ich keine Konsile mehr anmelden. Zumindest bei den Chirurgen.
Dann hab ich einen jungen Mann (Mitte 50) mit wunderschönen Venen dreimal gestochen, bis die Nadel in der Vene lag. Wie peinlich!!!
Und zuletzt stiegen die Lipasewerte bei meinem Patienten am Abend so gegen 6 auf 7000 (Norm: bis 350). Der war eigentlich net so krank!
Heut war einfach nicht mein Tag. Bin dann erstmal zum Indoor Cycling und anschließend für 3 Gänge in die Sauna. Das hilft wirklich.

Jetzt freu ich mich auf Montag und bin guter Hoffnung, dass alles wieder besser wird.

Ach übrigens: Jetzt geht es auch für jeden Kommentare zu schreiben.

Ein Versuch

Vielen Dank für die Tipps bezüglich meines Fliegenproblems. War gestern im Real und hab mich mal so schlau gemacht, was es da so alles gibt um diese Angelegenheit aus der Welt zu schaffen. Es gibt Antidots gegen Motten, Ameisen, Silberfischchen, Fliegen, ... Für jedes Getier ein extra Döschen. Es gibt sogar Fliegenspray mit Chrysanthemenextrakt! Aber ich will die doch nicht verduften sondern verpesten. Umbringen, kalt machen, töten!! Hab mich letztendlich für die billigste Variante entschieden. Die Chemiekeule. Tötet alles was 6 (?) Beine hat. Zumindest laut Aufschrift. Naja mal sehen, ob es wirkt.

Mittwoch, 12. September 2007

Ok, ich gebs ja zu


Es fällt mir zwar schwer zu sagen, aber ich wohne mittlerweile nicht mehr alleine hier. Ja, ich hatte das Singledasein ziemlich satt, weshalb ich mich für eine feste Lebensgemeinschaft entschieden habe. Bis dass der Tod uns scheidet. So kommt es mir zumindest vor. Ich wohne nämlich mit etwa 150 lieblichen Fruchtfliegen in einem Raum. Und ich krieg sie einfach nicht weg! Da ich jeden morgen in meinem Müsli frisches Obst für einen guten Start in den Tag brauche (hier ein kleiner Müsli-Tipp: Dinkel-Chrunchy von Alnatura zur Hälfte mit den kernigen Mehrkornflocken von Kölln mischen, ne Banane, ne Birne oder beides reinschnipseln und Milch drüber - sau lecker!!!) fallen ständig süße Reste an. Vernichte ich sie, kommen sie gleich wieder. Klebestreifen, die nach Honig duften, sind natürlich nichts im Vergleich zu meinem Biomüll. Die lassen sie einfach kalt. Hilft ein Eimer mit Deckel? Gibt es Abfallspray?Funktioniert das mit der Flöte eigentlich noch wie damals in Hameln?? Für Hinweise zur Lösung meines Beziehungskonfliktes wäre ich sehr dankbar!!!!

Sonntag, 9. September 2007

Mein Neffe


Da ich nun Tante bin, hier Neuigkeiten von meinem Neffen. Er heißt Simon, geboren am 06.09.07 um 16:35 Uhr, 3600gr, 53cm und saumäßig süß. Hätt nie gedacht, dass ich das mal sagen würde. Hier noch ein Bild, damit ihr es selbst sehen könnt. Bisher hab ich mich immer total schwer getan Babies auf den Arm zu nehmen und rum zutragen. Das geht mit Simon aber richtig gut. Bin echt über mich überrascht. Ist halt doch mal noch was anderes wenn es eigen Fleisch und Blut ist. Hätt noch länger bobbeln können!!


Witzig fand ich auch, dass ich jetzt eine Freundin, Julia Kuhn, im Krankenhaus getroffen habe, die bei der gleichen Hebamme nur 2 h später ihren Noah entbunden hat.


Auf alle Fälle sind alle vier wohlauf. Das ist doch das wichtigste.

Donnerstag, 6. September 2007

Arbeit macht Spaß

Heute hab ich meinen ersten Arztbrief diktiert. Das ist schon irgendwie ein gutes Gefühl, man diktiert was und schwupps, hat es eine Sekretärin geschrieben. Um ehrlich zu sein hat es länger gedauert als wenn ich es selbst geschrieben hätte, aber man übt sich ja! Auch wenn ich was in die Patientenakte reinschreibe wie z.B. Medikamente geben, alten Brief anfordern, etc. am nächsten Tag ist es erledigt. Rumkommantieren macht schon Spaß. Ne, Scherz beiseite. Ich finde es super, wie man so zusammenarbeitet im Krankenhaus. Mir macht es richtig Spaß mit den Ärzten, Schwestern, Sekretärinnen, ....

Hab grad im Moment ne SMS bekommen. Ich bin Tante!! Tante Heidi... klingt doch schon mal ganz gut. Bin schon ganz aufgeregt. Muss morgen gleich besuchen fahren. Nähere Angaben, wenn ich IHN gesehen habe.

Dienstag, 4. September 2007

schnell... einen Arzt...

Heute hatten wir einen Notfall auf Station. Die Schwester hat um Hilfe gerufen, ich kam ins Zimmer und dacht mir nur: Holt mal schnell einen Arzt. Mein erster Eindruck war, dass der Patient schon tot ist, so wie er mit offenen Augen und eher grau als rosig auf dem Boden lag. Als ich dem ganzen Treiben und Gerenne eine Weile zugesehen hatte, wurde mir auf einmal klar: nicht mehr lange und dann bin ich der, der geholt wird. Werd ich das irgendwann einmal schaffen? Wird es auch mal soweit sein, dass ich nicht wie angewurzelt dastehe und nicht weiter weiß? Und wie oft werde ich falsch handeln, falsch entscheiden? Kann man überhaupt falsch handeln solange man überhaupt handelt? Es bleibt weiter spannend, aber etwas Angst hab ich ja doch.

Montag, 3. September 2007

Die liebe Telekom

Ich weiß, dass auch der ein oder andere in meinem Freundeskreis dieser großen, mächtigen Firma angehört, aber manchmal nervt sie echt.
Begonnen hat das Ganze als ich mich entschlossen hatte, mir eine Festnetz- und Internet-Flatrate bei der Telekom zu gönnen. Als der liebe Techniker für den Anschluss zwischen 16 und 18 Uhr kommen sollte, war er natürlich schon um 13 Uhr da, weil ihm ein anderer Zeitraum als mir genannt wurde. Nach einem Wochenende voller nerviger Versuche ins Internet zu kommen, hat sich heute herausgestellt, dass aus irgendeinem Grund meine Daten fehlerhaft sind und ich auf die neuen Daten bis Mittwoch warten muss. Daraufhin meinte der Herr am anderen Ende der Leitung: "Dann schauen sie heute halt ein bisschen fern!" Danke fürs Gespräch.

Sonntag, 2. September 2007

Revision

Der Titel dieses Bloges passt doch nicht ganz, da wir nicht ganz in weiß auf Station rumrennen, sondern nur Visitenmantel und Hose bekommen haben. An sich ist es aber ziemlich toll, Arbeitskleidung zu haben, die man nicht selber waschen muss. Das ist eine enorme Zeitersparnis. Hab nach zwei Wochen gerade mal eine Waschmaschinenladung voll bekommen.

Heut wollte ich noch von meinem Wohnheim erzählen:
Das Wohnheim ist richtig ecklig! So wurde mir das zumindest von jemandem erzählt. Ich muss sagen, ich finde es richtig super. Schönes großes helles Zimmer, Südbalkon, Küche mit Backofen, Dusche mit Fenster, 6.Stock mit Aufzug, ... hat eigentlich alles, was meine zukünftige Wohnung mal haben soll. Ok, das Klo ist ein bisschen versifft und der Aufzug ist von 1963, aber ich fühl mich hier einfach wohl. Eigentlich sogar wohler als in Würzburg.

Hier wohnen auch fast alle Pjler so dass immer mal Gelegenheit für nen Kaffee zwischendurch ist.

Fazit nach den beiden falschen Informationen: Mach dir selber ein Bild!!

Freunde sind...

... wichtig!

Wie soll ich jetzt die letzten Wochen in einen Post bringen? Ich fang einfach mal an. Ich muss gestehen, mir hat der Umzug richtig Spaß gemacht. Es war so schön miteinander was anzupacken, was zu schaffen. Und auch war ich gerührt über die Hilfe die ich bekommen habe. Danke an Mirjam, Jessica, Kristin, Johannes, Judith, Dieter und Birgit. Danke auch an Irena und Tessa für die Hilfe beim Streichen. Da wird einem wirklich bewusst wie wichtig Freunde sind. Nicht nur zum Spaß haben oder für Unternehmungen, sondern eben für Dinge die man einfach nicht alleine könnte. Oder habt ihr schon mal ein Sofa alleine aus dem dritten Stock runter geschleppt??
Nach drei anstrengenden Tagen bei meinen Eltern mit viel putzen, verstauen und umpacken, habe ich mich am Samstag Abend auf den Weg nach Coburg gemacht. Meine Information war, dass dort an der Pforte automatisch ein Wohnheimszimmerschlüssel auf mich warten wird. Dem war dann wohl nicht so. Man hätte sich für so ein Zimmer anmelden müssen. Nun stand ich da. Samstag Abend mit einem vollbepackten Auto und ohne Dach über den Kopf. Was tun? Ich bin dann zu Dietschies, Freunde von mir, die hier in der Nähe wohnen, gefahren, die natürlich nicht zu hause waren. Nachdem ich sämtliche Ecken, in denen ich einen Hausschlüssel vermutete, erfolglos abgesucht habe, hab ich mich mit meinem Schlafsack auf einer Gartenliege breit gemacht. Mir ging ständig der Satz: "Warten lohnt sich" durch den Kopf. Stimme Gottes?? Also hab ich gewartet. Nach 1,5 Stunden kamen sie dann von einer Feier zurück und haben mich so herzlich in die Arme geschlossen, dass ich wirklich sagen kann: Warten lohnt sich!! Ich konnte dann zwei Nächte bei ihnen bleiben um dann am Montag wieder zum Krankenhaus zu fahren um das mit dem Zimmer zu regeln. Es hat mir so gut getan in meinem Ärger und meinen Sorgen, ob das alles klappt, nicht allein zu sein. Die beiden haben mich so lieb und unkompliziert aufgenommen und bei sich übernachten lassen, dass ich sagen kann: Freunde sind wichtig!