Dienstag, 5. August 2008

Es ist vorbei

Liebe Blogleser,

das ist jetzt der allerletzte Blogeintrag. Denn es stand ja schon vor Geburt dieses Blogges fest, dass dieser seinen ersten Geburtstag nicht feiern darf. Um ehrlich zu sein hat mir das Bloggen auch nicht so wirklich Spass gemacht. Ich habs nur der Freundschaftspflege getan. Nur wegen euch!
Ja mein PJ ist vorbei. Meine tolle Zeit in der Schweiz ist vorbei. Zu Hause bei meinen Eltern wurde ich mittlerweile wieder Urlaubsreif. Seit zwei Wochen bin ich wieder zurück und habe auf der Kirchweih 4 Tage beim Partyservice von meinem Bruder und 2 Tage bei meiner Schwester in der Wirtschaft gearbeitet. Und das Babysitten kam auch nicht zu kurz. Nebenbei gab es noch ein riessiges Ding zu organisieren: Judiths Hochzeit. Die war letzten Samstag. Wirklich eine ganz schöne Hochzeit.
Aber jetzt wird es Zeit wieder an mich zu denken. Hier würde für mich zwar ein Fulltime-Job in Babybetreuung, Fahrdienst, Mitarbeiterin in Haus, Hof und Wirtschaft rausspringen, nur werde ich halt vom Brötchenschmieren, Putzen und Kellnern keine Ärztin, geschweige denn eine Fr. Dr. med.

Jetzt heisst es wieder ab nach Würzburg. Dahin zurück wo alles vor einem Jahr begann. Aber das schöne ist, ich bin nicht mehr die selbe wie vor einem Jahr. Ich habe die verschiedensten Leute kennengelernt, habe mich selbst ausprobieren können und habe einiges auch über mich selbst gelernt. Sehr genossen habe ich es auch von den ganzen Strebern im Studium Abstand zu bekommen. Und das wichtigste ist, dass ich die Bestätigung bekommen habe, die ich all die Jahre im Studium vermisst habe: Ich bin auf dem richtigen Weg. Denn nicht nur fachliches Wissen sind für diesen Beruf wichtig sondern v.a. Teamfähigkeit, Menschlichkeit und gesunder Menschenverstand.

Ich würde sagen da PJ war ein voller Erfolg und mit Abstand die schönste Zeit meines Studiums (in Coburg und in der Schweiz!).

Also ab jetzt gibt es wieder persönliche Auskunft über mich von mir. Es folgt eine Mail mit meinen neuen Kontaktdaten.

Eure EX-PJ Heidi

Freitag, 18. Juli 2008

Mein letzter Tag

Heute ist mein letzter Tag. Mein letzter Tag als PJ-ler, mein letzter Tag hier in der Klinik, mein letzter Tag in der schönen Schweiz.
Ich zittere ehrlich gesagt ein bissche vor Aufregung. Muss mich jetzt noch im Arztrapport von den Ärzten und im Morgentreff von den Patienten verabschieden. Und dann gibt es da noch das Abschlussgespräch mit dem Chef... uiuiui....

Also, Mut zusammen nehmen, nett lächeln, nichts falsches sagen....

Bin ich aufgeregt!!!!

Donnerstag, 17. Juli 2008

Geburtstag

Gestern hab ich mich gefühlt, als hätt ich Geburtstag. Ich gab nämlich mein Abschieds-Znüni auf der Abteilung. Es war fast wie eine kleine Geburtstagsfeier: Gutes Essen, Geschenke, tolle Stimmung, ... Ich hab echt witzige Sachen geschenkt bekommen... a Senechütteli und eine jodelnde Tasse. Passend zu meinem Namen.
Am Abend war dann noch Abschiedsgrillen in der WG. Was hatten wir einen Spass. Ganz herzlich.

Gestern hab ich viel gelacht, und das tut gut!!!

Dienstag, 15. Juli 2008

Dem Narzisten in mir geht es gut

Im Moment macht arbeiten so richtig Spass. Ich bekomme ständig super Feedback bezüglich meiner Arbeitsweise, meiner Entlassbriefe, meiner Person an sich. Mensch Leute, das tut so gut. Wie sehr werd ich das hier vermissen, wenn ich irgendwann einmal in einer Chirurgie arbeite, in der man sich die Ellenbogen gegenseitig in die Seite rammen muss.

Besonders gefreut hat mich als ein Arzt meine: Du wirst eine ausgezeichnete Ärztin werden!

Bin nur gespannt wann ich das selbst endlich glaube.

Samstag, 12. Juli 2008

Heilsames Weinen

Meine Patientin kann nicht weinen. Damit kommt sie ins Gespräch zu mir. Nicht mal beim Tod ihres Schwagers sei es ihr möglich gewesen. Es hat ihr doch immer so gut getan! Was kann sie tun, damit sie wieder weinen kann?

Da fragt sie mich. Ja, keine Ahnung. Ganz oft berichten das depressive Patienten.

Was bedeutet mir das Weinen? Was löst es in mir aus wenn ich weine? Wann hab ich das letzte Mal so richtig geweint?

Ich glaub es war bei einem Kinofilm, ich glaub mit Joe, Simone und Stefan. Aber ich weiss nicht mehr welcher. Aber das war mehr so ein "unterdrücktes, hoffentlich siehts keiner" -Weinen.

Was habt ihr mit dem Weinen erlebt?

(Übrigens die Schweizer sagen dazu "Brüllen")

Soll ich doch mal...

Heute war ich auf der Hochzeit auf einer Psychologin aus der Klinik. Das war wirklich total schön! Erst Godi und dann noch 3 h Sektempfang mit Arabischem Büffet! Herrlich!

Auf der Hinfahrt im brandneuen Cabrio einer Arbeitskollegin erzählt diese mir, dass ihre beste Freundin grad total verliebt sei. Sie hat einen Mann Kennengelernt über Paarship.de.
Als ich auf der Hochzeit meine Assistenzärztin fragte, wie sie eigentlich ihren Freund kennengelernt hat meint diese: über Paarship.
Da fällt mir ein, dass ja die neue Psychologiepraktikantin, ihren Ehemann auch durch Paarship getroffen hat.

Geht das heutzutage eigentlich auch noch anders? Bestimmt schon bei der Partnerwahl das Internet? Wie lent man denn noch jemanden kennen, wenn man den ganzen Tag arbeitet und man in einem Alter ist in dem eh schon jeder Mann den man trifft vergeben ist.

Soll ich auch??? Ich glaub ich wart noch drei Jahre, oder so.

Montag, 7. Juli 2008

Das vorletzte WE...

hier in der Schweiz ist vorbei. Und ich muss gestehen es war wieder wunderschön. Am Samstag hab ich seit langem mal wieder ausgeschlafen (das ist doch wahres Glück, oder?). Dann am Nachmittag hab ich mich zum Schwimmen im Rhein mit zwei aus dem Pflegeteam getroffen. Du lässt dich da nämlich an einer Stelle ins Wasser Plumpsen und steigst an einer anderen Stelle einfach wieder aus. Seine Sachen hat man in einem eigens dafür vorgesehenen Schwimmsack verstaut. Witzig, gell? Nicht so witzig fand ich, dass ich einmal fast untergegangen wäre. Mich hats durch die Strömung immer ein bisschen nach unten gezogen. Das hab ich dann gesagt und heldenmutig schwamm der eine Pfleger auf mich zu um mich zu retten. Die Folge war, dass ich tatsächlich durch sein heranschwimmen untergegangen bin. Es war einfach nur lustig. Dann beim Aussteigen hab ich die geplante Treppe verpasst und musste die nächste nehmen. Die Strömung ist wirklich nicht zu unterschätzen. Danach waren wir noch mit anderen aus dem Team türkisch Essen (Döner) und dann noch bis spät in die Nacht an einer Bar am Rhein gesessen.
Schön wars. Schön war für mich auch zu sehen, dass man Kontakte auch ohne eine behütete WG im Diakonissenhaus bekommen kann. Neue Fragen hat es auch in mir aufgeworfen: Will ich in die Stadt oder aufs Land ziehen? Mein Naturell sagt Land, meine Freizeit-, Kultur- und Mobilitätsbedürfnisse sagen Stadt. Naja wird sich schon ergeben....

Gestern hab ich noch die Augusta Raurica angeschaut. Römische Ueberbleibsel inmitten eines Dorfes hier bei Basel. War ganz nett. Wenn man aber das Forum Romanum in Rom kennt, beeindruckt einen so etwas kaum. Ich hab es eher gemacht um zu zeigen, hej ich kann auch alleine schönes unternehmen. Aber es war nur halb so toll, wie wenn jemand mit geht. Geteilte Freude ist eben doch doppelte Freude!!!!