Mittwoch, 31. Oktober 2007

Der 31.10.

Ich habe heute einen netten Spaziergang bei Nacht durch das wunderschöne Coburg unternommen.

Komisch, dass so viele Leute noch unterwegs waren. Das kenn ich von diesem Kaff doch gar nicht! Ein kleiner schwarz gekleideter Junge bleibt vor mir stehen: "Süßes oder Saures." Irritiert gehe ich weiter. Achso... da war doch was... Halloween! Ich schau mich um: kleine Harry Potters, weiß geschminkte Gesichter mir schwarzen Lippen und manche Leute, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob die nicht immer so rum laufen, begegnen mir. Ein scheußliches Fest.

Ich biege in eine düstere Seitengasse ein. Auf einmal dringt heller Choralgesang an mein Ohr. Er kommt aus der Morizkirche. Ich steuere drauf zu. Am Aushang steht: Gottesdienst zum Reformationstag. Auch den hatte ich vergessen. Besonders in Coburg wichtig, da Martin Luther in ebendieser Kirche zu Ostern 1530 gepredigt hat. Ich betrete die Kirche. Sie ist brechend voll. So etwas gibt es in der Landeskirche??
Auf der Straße feiern die Kinder und Jugendlichen ihr Halloween und in der Kirche die Senioren den Reformationstag. Und was feiere ich? Heute habe ich mich für die Kirche entschieden. Anschließend gab es sogar noch ein Konzert (Der Messias von Händel).
Und beim nächsten Mal wenn ein Kind zu mir "Süßes oder Saures" sagt, werde ich nur
erwiedern: Jesus liebt dich trotzdem!!!

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Juhuu!




Bin jetzt Stolze Besitzerin einer Digitalcamera. War zwar wieder eine schwere Geburt, bin jetzt aber richtig froh endlich die passende gefunden zu haben. Und am Samstag ist gleich eine Hochzeit, wo ich sie ausprobieren kann!!!
Hier mein erstes Selbstportrait.




Montag, 22. Oktober 2007

Kaffig, Kaffiger, Coburg

ARGHH... Wie ich weiter unten schon irgendwann mal berichtet habe ist das Leben im Kaff nicht wirklich der Hit... manchmal. Wollte heute anlässlich meines vergangenen Geburtstages eine Digitalkamera kaufen. Hab mich also zum Media markt aufgemacht, Fahrtzeit quer durch die Stadt, aus der Stadt raus bis an die Thüringische Grenze etwa 25 Minuten. In Coburg selber gibt es nämlich keinen!!! Als mich dort noch in einer Entscheidungsschwäche zwischen einer Olympus und einer Panasonic war, ging auf einmal das Licht aus. Hä? Ein Blick auf die Uhr verriet das geahnte, es war sieben Uhr. Ja, In Coburg macht so gut wie alles zwischen sechs und sieben zu. Daran muss man sich auch erstmal gewöhnen. Für Berufstätige wie mich (;-) stellt das ein wahres Problem da. Wie soll man denn das verdiente Geld denn dann unter die Menge bringen??
Muss schauen, ob ich morgen wieder zeitig aus der Klinik komme und in einem Fotogeschäft fündig werde.

Sonntag, 21. Oktober 2007

Gebet

Heute in der Predigt ging es u.a. um Gebet. Wenn ich Gott nur um Kleinigkeiten bitte wie "Herr lass mich die Prüfung bestehen!" Gestehe ich mir selber dabei ein, dass Gott nur ein kleiner Mann ist, der nur kleine Dinge tun kann. Aber ich will Beten, wie es unserem Herrn entspricht! Denn durch mein Gebet erkenne ich, wie ich Gott sehe.

Ich fand den Gedanken sehr interessant. Zumal ich auch bei mir festgestellt habe, dass ich mittlerweile vieles zu sehr vom Verstand her beurteile und nur um machbahre Dinge bete.

Ich will wieder beten wie es Gott entspricht. Papa, ich weiß, dass du alles kannst!!

Freitag, 19. Oktober 2007

Die Bloggerkrankheit

Wenn man einmal eine Woche keine Möglichkeit hatte etwas zu bloggen (hatte meinen Laptop meiner Schwester geliehen), befällt sie einen so still und leise: die Bloggerkrankheit. JA ich hatte einfach keine Lust was zu schreiben, dabei ist sovieles passiert.

Ich hatte hier einen wunderschönen Geburtstag auf Station und anschließend auch im Hauskreis. Mit allem drum und dran: Geburtstagskuchen, Blumen, Geburtstagsständchen, ... Es hat mich gerade zu bewegt, wie meine neuen Hauskreisler mich in ihren Kreis aufgenommen haben und mit mir gefeiert haben. Als Christ ist man nirgends alleine! Auch voll schön war, dass soviele an mich gedacht haben, obwohl man hier im bayerischen Exil hockt. Vielen Dank! Das tut gut!
Dann hatte ich noch eine tolle Geburtstagsfeier zu Hause mit 35 lieben Gästen, sogar einige aus Würzburg, Bayreuth und Hassfurth waren dabei. Aber die Vorbereitungen waren schon ganz schön anstrengend. Hätt ich da meine Judith nicht gehabt, die mir geholfen hat und meine Launen ausgehalten hat, hätt ich ganz schön alt ausgesehen, so wie 30 mindestens ;-). Völlig übermüdet habe ich nachts dann noch gleich eine Ladung Wäsche in die Waschmaschine gesteckt. Inklusive meinem Handy. Sollte jemandem so etwas vielleicht auch schon mal passiert sein, outet euch. Selbsthilfegruppe für Waschmaschinen-Handys! Ging eures dann wieder??

Dann am Monatg darauf begann der Ernst des Lebens. Ich dachte mein PJ hätte schon begonnen, bis ich auf meiner neuen Station landete. Ich dachte nicht, dass ich so unflexibel bin "Auf der anderen Station war es aber anders...!" Vorbei wars mit netten Pläuschchen mit den Schwestern und lustigen Diskussionen mit dem Oberarzt. Vorbei mit Patienten, die man auch mal zwei Wochen begleitet. Ich bin nämlich auf dem Verschiebebahnhof der Kardiologie gelandet, kurz IMC. Patienten liegen hier so im Schnitt zwei bis drei Tage. In der Zeit kriegt man nicht wirklich viel von den Patienten mit (ursprüngliche Symptome, warum welche Therapie, Verlauf, ...). Hat mich am Anfang sehr frustriert. Jeden Morgen auf Station erneut die die bange Frage: Kenn ich überhaupt noch einen Patienten??
Auch ist hier die Hierarchie strenger. Habe mir heute einen Anschiss von der Oberärztin geholt, weil ich die Nadeln für Infusionen nicht auf die Unterarminnenseite legen darf, sondern auf die Außenseite. Warum? Angeblich entzünden die sich da leichter. Das konnte mir aber sonst keiner bestätigen. Naja, ich werds halt mal machen. Auch wenn ich es für Blödsinn halte. Aber der Vorgesetzte hat immer Recht. Willkommen im Berufsleben!!!

Freitag, 5. Oktober 2007

Meine Neugierde ist Schuld

Ich bin ja immer noch davon überzeugt, dass meine Neugierde eigentlich keine richtige ist, sondern ich würde sie eher als Überaus großes Interesse am Mitmenschen bezeichnen. Das ist oft gar nicht mal so schlecht. Doch jetzt musste ich auch erkennen, dass sie der Grund ist, warum ich immer so spät aus der Klinik komme. Neulich waren es mal 12 Stunden. Ich erwische mich dabei, wie ich noch eine Stunde länger bleibe, weil ich unbedingt noch einen bestimmten Blutwert abwarten will und wissen will, ob der Patient nun einen Herzinfarkt hat oder nicht. Ich bleibe freiwillig länger, weil ich noch unbedingt zu irgendwelchen Notfall-Untersuchungen will und erfahren will, ob der Patient nun einen Darmkrebs hat oder nicht. Und das absolut erschreckende an der Sache ist: Mir macht es rießig Spaß. Der Tag vergeht immer viel zu schnell. Nur bleibt halt einfach weniger Zeit für andere, wahrscheinlich wichtigere Dinge.

Naja, es bereitet mich halt auf meinen Beruf vor. Meine Assistenzärztin hat morgen einen 16h-Dienst-Hardcore-Dienst...